Berlin - Geschichte & Sehenswertes in der Hauptstadt

Berlin - Hauptstadt Deutschlands

Berlin - Stadt der Vielfalt im Herzen Europas

Als größte und bekannteste Stadt Deutschlands zieht Berlin jährlich Millionen von Besuchern aus vielen Ländern weltweit an. Nicht alle kommen als Touristen, denn auch als Messe- und Partystadt hat sich Berlin einen Namen gemacht. Wie kaum in einer anderen Stadt spiegelt sich in Berlin die wechselvolle Geschichte Deutschlands wieder. Gleichzeitig fasziniert die Stadt mit einer weltoffenen Atmosphäre und urbaner Vielfalt.

Berlins Geschichte zwischen Macht, Zerstörung und Neuanfang

Der Ursprung Berlins liegt dort, wo sich heute wichtige Sehenswürdigkeiten wie das Alte Museum, der Berliner Dom und das Humboldt-Forum befinden. Bereits für das 12. Jahrhundert konnten hier an beiden Seiten der Spree Ansiedlungen nachgewiesen werden. Urkundlich belegt sind die Siedlungen Kölln und Berlin seit 1237 beziehungsweise 1244.

Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich die Doppelstadt Berlin von einer bescheidenen Handelsniederlassung zunächst zur Residenz der brandenburg-preußischen Herrscher, später zur pulsierenden Metropole der Weimarer Republik und schließlich zur geteilten Frontstadt des Kalten Krieges. Berlin wurde als Sitz deutscher Kaiser und Hauptstadt im Dritten Reich zum Zentrum politischer Macht, welche durch den Zweiten Weltkrieg ein Ende fand. Zurück bliebt eine zerstörte und geteilte Stadt, die sich lange nicht von ihren Blessuren erholen konnte.

Ein neuer Abschnitt begann mit dem Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung 1990. Seitdem ist Berlin nicht nur Hauptstadt des wiedervereinten Deutschlands, sondern hat sich auch zu einer kosmopolitischen und kulturell vielfältigen Metropole gewandelt.

Urbane Metropole und landschaftliches Idyll

Berlin liegt im Nordosten Deutschlands eingebettet in die weite und abwechslungsreiche Landschaft Brandenburgs. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von rund 892 Quadratkilometern und ist damit flächenmäßig die größte deutsche Stadt.

Architektonisch spiegelt Berlin die verschiedenen Epochen seiner Geschichte wieder. Zu den ältesten Gebäuden gehören das Gotische Haus und die Zitadelle in Spandau sowie in Mitte die Marienkirche, die Heilig-Geist-Kapelle, das Ribbeck-Haus und der Alte Marstall, welcher durch die Zentral- und Landesbibliothek genutzt wird. Zeugnisse des 17. und 18. Jahrhundert sind barocke Prachtbauten wie das Zeughaus, das Alte und Neue Museum, die Staatsoper Unter den Linden und das Knoblauchhaus im Herzen des Nikolaiviertels unweit des als Humboldt-Forum wiederaufgebauten Stadtschlosses. (Weitere Sehenswürdigkeiten in Berlin)

Von der Zeit der Industrialisierung zeugen die Mietskasernen in Prenzlauer Berg, Neukölln und Schöneberg. Der dringende Bedarf an Mietwohnungen und schnellem Wohnungsbau wird durch Siedlungen wie das Märkische Viertel, die Gropiusstadt und die Neubaugebiete in Marzahn-Hellersdorf aus den 1970ern Jahren deutlich. Moderne Stahl- und Glaskonstruktionen am Potsdamer Platz oder am Spreeufer prägen die Stadt seit der deutschen Wiedervereinigung. Gleichzeitig ist Berlin eine Stadt im ständigen Wandel - Baustellen, Sanierungsprojekte und städtebauliche Experimente wie die Entwicklung und Umnutzung ehemaliger Industrieareale zeigen, dass die Metropole niemals stillsteht.

Das Stadtgebiet wird von den Flüssen Spree und Havel sowie mehreren Kanälen durchzogen. Außerdem prägen zahlreiche Seen das Stadtbild, von denen die größten und bekanntesten der Wannsee und der Müggelsee sind. Fast ein Drittel der Stadtfläche besteht aus Wäldern, Parks und Wasserflächen, darunter der Grunewald, der Tiergarten und das Tempelhofer Feld, welches einst ein Flughafen, inzwischen als riesige Freifläche für Radfahrer, Spaziergänger und Naturliebhaber dient.

Hauptstadt des Nachtlebens

Spätestens seit den 1990ern hat Berlin den Ruf einer Partymetropole und gilt als Maßstab für Clubcultur und grenzenlose Feierlaune. Internationale DJs und Live-Acts machen die Stadt zum Pilgerort für Musikfans aus aller Welt. Clubs wie der Tresor, das Berghain, der KitKat Klub, Kater Blau und der Sage Club sind weit über Deutschlands Grenzen hinweg bekannt. An der Warschauer Straße gibt es mit dem RAW-Gelände sogar ein großes Areal mit unterschiedlichen Clubs und Konzertsälen für jeden Geschmack. Auf den Berliner Dancefloors sind nicht nur Techno, House, Drum & Bass oder experimentelle Sounds zu hören, sondern auch Oldie- und Schlagerfans kommen auf ihre Kosten.

Wichtige Punkte für Berlin als Partyhauptstadt sind eine offene, tolerante Atmosphäre, moderate Eintrittspreise und lange Öffnungszeiten. Berlin ist jedoch nicht nur nachts lebendig. Straßenfeste wie der Karneval der Kulturen zu Pfingsten, die Fête de la Musique am 21. Juni oder das jährliche Parkfest von Radioeins im September verwandeln die Stadt regelmäßig in ein großes Open-Air-Festival. Und wer tagsüber keine Lust auf Schlaf hat, findet in Beachbars an der Spree, Hinterhof-Cafés oder Pop-up-Events in alten Fabriken immer einen Ort zum Weiterfeiern. Ruhiger geht es hingegen in den Restaurants in Berlin zu.

Dynamischer Messe- und Industriestandort

Wer denkt, in Berlin wird nur gefeiert, unterschätzt die Stadt. Sie ist auch ein wichtiger Messe- und Industriestandort sowie mit mehr als 3.000 jungen Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Fintech, Healthtech und SaaS (Software-as-a-Service) Start-up-Hauptstadt Deutschlands. Auf dem Messegelände unter dem Funkturm finden zudem jährlich über 100 nationale und internationale Fach- und Publikumsmessen statt, darunter die ITB Berlin als weltweit größte Tourismusmesse, die IFA als führende Messe für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte sowie die Grüne Woche.

(Die Autorin dieses Artikels H. J. lebt in Berlin, unweit der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Beruflich ist sie in der Tourismusbranche tätig. In ihrer Freizeit erkundet sie gerne Brandenburg, fotografiert Sehenswürdigkeiten und hält die Schönheit der märkischen Landschaft mit der Kamera fest. Sie hat auch den lesenswerten Artikel über Potsdam - Hauptstadt Brandenburgs geschrieben.)

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