Museum Barberini in Potsdam

Museum Barberini in Potsdam

Das Museum Barberini - Historische Architektur und moderne Ausstellungskunst

Das Museum Barberini zieht seit seiner Eröffnung im Januar 2017 Besucher aus aller Welt an, welche nicht nur das rekonstruierte Palais aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch eine beeindruckende Dauerausstellung sowie hochkarätige Sonderausstellungen bestaunen. Im Herzen von Potsdam am Alten Markt gelegen, ist das Museum Barberini gut erreichbar und zusammen mit dem ebenfalls rekonstruierten Stadtschloss, dem Alten Rathaus und der Nikolaikirche Teil eines Bauensembles, das heute wieder an einen der schönsten Plätze Europas zur Zeit von König Friedrich II. erinnert.

Das Palais Barberini - Prunkbau nach italienischem Vorbild

Das einstige Palais Barberini wurde in den Jahren 1771 bis 1772 auf Wunsch Friedrichs erbaut. Was den Namen anging, brodelte damals die Gerüchteküche und es hieß, dass das Gebäude nach der Tänzerin Barbara Campanini, genannt Barberina, benannt worden war.

Die umjubelte Ballerina hatte im Jahr 1744 an der Königlichen Oper in Berlin ihr Debüt gefeiert und wurde von Friedrich nicht nur sehr verehrt, sondern für ihre Künste auch mit einer fürstlichen Gage entlohnt. In Potsdam soll die Barberina nur einmal getanzt haben. Für diesen Anlass logierte sie im Hotel "Roter Adler", welches sich ungefähr dort befand, wo heute das Museum Barberini steht.

Wie es aber oft der Fall ist, enthalten Gerüchte kaum ein Körnchen Wahrheit und so ist es auch mit dem Namen des Palais Barberini. Tatsächlich erhielt dieses seinen Namen nämlich nach dem Palazzo Barberini in Rom, welcher zum Teil architektonisch als Vorbild diente. Der römische Palast war im Jahr 1625 für das italienische Adelsgeschlecht Barberini erbaut worden. Er gilt als einer der frühesten Barockbauten Europas und wurde zum Modell für viele spätere Paläste. Wie das Museum Barberini in Potsdam, beherbergt übrigens auch der Palazzo Barberini heute eine umfangreiche Kunstsammlung, allerdings mit Werken aus weit früherer Zeit.

Zerstörung und Neuaufbau nach historischem Vorbild

Wie fast alle Gebäude am Alten Markt wurde auch das Palais Barberini kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs stark zerstört. Zurück blieben nur Teile der Fassade, die 1948 abgetragen wurden. Über Jahrzehnte war das Grundstück wie das des einstigen Potsdamer Stadtschlosses unbebaut und der Platz zu einer Seite offen. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam es zu Plänen der Neubebauung des Potsdamer Stadtzentrums und dem Wunsch nach Rekonstruierung der historischen Bauten. Zunächst wurde zwischen 2010 und 2013 das Stadtschloss mit originalgetreuer Fassade wieder aufgebaut.

Start für die Rekonstruktion des Palais Barberini war im Sommer 2013. Dank der Initiative der Hasso Plattner Foundation entstand das Palais neu und wurde in ein modernes Museum verwandelt. Die Fassaden entsprechen dem ursprünglichen Haus. Die Räume im Inneren sind auf drei Etagen nach heutigen Ansprüchen gestaltet. Auf einer Fläche von 2.200 Quadratmetern laden insgesamt 17 Säle zum Bewundern von Kunstwerken ein und es finden auch vielfältige Veranstaltungen statt, zum Beispiel Lesungen, Theatervorführungen und Vorträge. Alle Räume sind barrierefrei zugänglich.

Kunst im Dialog: Werke im Barberini aus mehreren Kunstepochen

Der Ausstellungsbereich des Museums Barberini umfasst eine Dauerstellung und drei Mal pro Jahr wechselnde Sonderausstellungen. Die gezeigten Werke stammen zum Teil aus der Sammlung Hasso Plattners und werden durch Leihgaben aus anderen renommierten Museen, Privatsammlungen und Galerien weltweit ergänzt. Alle Ausstellungen können selbständig oder im Rahmen von Führungen erkundet werden. Außerdem stehen auf der Website des Museums und in einer App zahlreiche Medien für tiefergehende Informationen zu Kunst und Künstlern zur Verfügung.

Die Dauerausstellung umfasst Werke aus verschiedenen Epochen und Stilen, darunter Gemälde, Skulpturen und grafische Arbeiten. Einen zentralen Platz in der Sammlung nehmen künstlerische Arbeiten berühmter Impressionisten ein, wie

  • Paul Cezanne
  • Alfred Sisley
  • Pierre-Auguste Renoir
  • Maurice de Vlaminck
  • Henri-Edmond Cross
  • Eugène Boudin
  • Armand Guillaumin
  • Emile-Othon Friesz
  • Paul Signac
  • Raoul Dufy
  • Gustave Caillebotte

Von Claude Monet sind sogar 38 Kunstwerke zu sehen. Damit soll das Museum Barberini über die größte Sammlung von Monet-Werken außerhalb Frankreichs verfügen.

Die Sonderausstellungen befassen sich sowohl mit einzelnen Künstlern, als auch mit thematischen Schwerpunkten. Einige Beispiele sind das Spätwerk von Pablo Picasso (2019), Camille Pissarro (2025), "Wege des Barock" (2019), "Wolken und Licht. Impressionismus in Holland" (2023) oder "Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert" (2025).

Ein wichtiges Anliegen des Museums Barberini ist die Kunstvermittlung. Das Museum bietet ein umfangreiches Bildungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, um ein tieferes Verständnis für die Kunst zu fördern und die Begeisterung für kulturelle Themen zu wecken. Unter anderem werden spezielle Führungen für Schulklassen, Familienworkshops und Programme für Kunststudenten durchgeführt. Wie fast jedes Museum hat natürlich auch das Barberini einen gut ausgestatteten Museumsshop, in dem Ausstellungskataloge, Kunstbücher, weitere Publikationen sowie Geschenke und Souvenirs erworben werden können.
Tipp: Hungrig geworden? Dann besuchen Sie doch das nahegelegene Restaurant Mami Dang und genießen asiatische Gerichte in hoher Qualität.

Die Adresse des Museum Barberini in Potsdam:

Museum Barberini
Humboldtstr. 5-6
Alter Markt
14467 Potsdam
Telefon: 0331/ 23 60 14 499

Die Öffnungszeiten des Museum Barberini:

  • Mittwoch - Montag: 10:00 Uhr - 19:00 Uhr
  • Dienstags geschlossen
  • An Feiertagen regulär geöffnet
    Ausnahmen: Heiligabend und Silvester 10:00 Uhr - 15:00 Uhr und Neujahr 13:00 Uhr - 19:00 Uhr

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(Die Autorin dieses Artikels H. J. lebt in Berlin, unweit der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Beruflich ist sie in der Tourismusbranche tätig. In ihrer Freizeit erkundet sie gerne Brandenburg, fotografiert Sehenswürdigkeiten und hält die Schönheit der märkischen Landschaft mit der Kamera fest. Sie hat auch den lesenswerten Artikel über die Ausflugsziele in Potsdam geschrieben.)

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